Steinhagen liegt im östlichen Nordrhein-Westfalen bei Bielefeld in grüner Umgebung südlich des Teutoburger Waldes. Steinhagen ist durch seinen nur hier gebrannten Wacholderschnaps Steinhäger in der ganzen Welt bekannt geworden. Auf den folgenden Seiten möchte ich Steinhagen vorstellen, so wie es früher war und wie es heute ist.
Heimathaus an der Alten Kirchstraße
Evangelische Kirche
Schlichte-Karree, die ehemalige Brennerei Schlichte im Ortskern
Brinkhaus – Marktplatz
Historische Fotos
Rückblick
Eine erste geschichtliche Erwähnung Steinhagens als »Hagen« ist in einer Paderborner Urkunde aus dem Jahre 1258 zu finden. Die bäuerliche Siedlung Steinhagen dürfte als Hagen-Siedlung mit ihren Anfängen in der Periode der großen Binnenkolonisation (12.–13. Jahrhundert) liegen. Der Name stammt vermutlich von dem mittelalterlichen Hag = Hof ab. Siedler rodeten um ihre Hofstellen den Wald.
Steinhagen muss sich aus solchen einzelnen Rodungshöfen entwickelt haben. Im Jahre 1147 ließ sich das Stift Herford von Kaiser Konrad III. die Besitzrechte an verschiedenen Höfen, u. a. an Scapaharda und Burde, bestätigen. Sie müssen die Urzellen für zwei Hagen-Siedlungen gewesen sein: ein Hagen in Burde mit 12 Höfen war 1300 dem Stift zinsverpflichtet. In späteren Urkunden wird dieser Hagen auch Nienhagen genannt. In der Nachbarschaft dieser Siedlung gründete der Graf von Ravensberg eine Hagen-Siedlung von 11 freien Hägern, genannt Steinhagen. Durch eine kirchliche Gebietsreform im Jahre 1334 wurden diese beiden freien Hagen vereint. Mehr und mehr verschwanden die Namen Burde und Nienhagen zugunsten des einheitlichen Steinhagen.
Seit Mitte der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts hat Steinhagen konsequent und zielbewusst an der Neuordnung seines Ortskernes gearbeitet. Der alte Dorfcharakter mit dem historischen Rundling und der im romanischen Stil erbauten evangelischen Kirche sowie den meist mit den Giebeln zum Kirchplatz weisenden Häusern haben sich eingefügt in eine neuzeitliche städtebauliche Form, die eine Fortentwicklung zu einer kleinstädtischen Atmosphäre erkennen lässt. Um den Marktplatz gliedern sich außer dem Rathaus Dienstleistungsunternehmen, Läden, Speiselokale und Praxen.
Durch die Nachkriegsverhältnisse hat Steinhagens Bevölkerungszahl gegenüber 1939 nahezu verdreifacht. Zurzeit leben hier ca. 20.000 Einwohner. Dadurch erlebte Steinhagens wirtschaftliche Struktur in den letzten beiden Generationen einen starken Wandel. Die Ansiedlung verschiedener Branchen hat eine Monostruktur verhindert. Steinhagen ist eine noch junge Gemeinde, wenn man sie unter der Neubildung nach der kommunalen Gebietsreform im Raume Bielefeld sieht. Sie wurde zum 1.1.1973 mit den ehemaligen Gemeinden Amshausen und Brockhagen neu gegliedert.